12.04.12

Und weiter geht’s...!

Zuersteinmal mit Krallen. Ich hab mich endlich mal daran gemacht, friendly Plastic ausprobieren  zu können. Das ist ein Niedrigtemperaturplastik und kommt erstmal in Granulatform daher. Aber mit Hilfe von Hitze (ca. 70 – 30 ° C, also doch sehr gering und Zuhause zu bekommen) wird es weich und klebrig. Das ganze kann man in einem Wasserbad erhitzen und dann Krallen direkt auf den Finger formen, in die gleich die LEDs reingesteckt werden können. Wenn das Material wieder kalt ist, dann ist es auch hart. Was, wie ich finde, ein enormer Vorteil ist, wenn man LEDs verarbeiten will, weil man nicht wie bei Fimo das Zeug noch backen muss, wo die LEDs verschmoren können.
Diese Krallen sind dann einfach auf den Handschuh aufgenäht und anschließend verkabelt worden (was laut Aussage meines Freundes, der diese Arbeit für mich übernommen hat weil ich keine Ahnung von Elektronik habe, viel anstrengender, in den Wahnsinn treibender und schwieriger ist, als man das glauben möchte, wenn man es nachher mit einem Satz beschreibt).






Auch habe ich den Suit zu dem Tierchen endlich genäht – und das von Hand, weil die verranzte Nähmaschine mir zweimal die Nadel ins Gesicht schleudern wollte, die aber zum Glück beim abbrechen im Fell hängen geblieben ist... und nein, es lag nicht unbedingt daran, dass das Fell vielleicht zu dick oder ungeeignet für die Maschine war... das Teil will mich einfach in den Wahnsinn treiben... den Stoff (normales Leinen) den ich danach genäht habe, wollte sie auch nicht, ohne Zicken zu machen, verarbeiten.
Von dem Suit hab ich leider kein Foto.. weil der flach auf dem Boden halt aussieht wie ein Stück totes Tier, oder so.
Aber ich hab ein Foto von meiner Methode Schnittmuster zu machen aus Zeitungspapier, die man dann auch schonmal anziehen kann und anpassen (falls das für irgendwen interessant sein könnte... ich finde nämlich Panzertape so schweineteuer XD)


Ansonsten noch Dinge, die sich gegen mich verschworen haben:
Heute: Reißverschlüsse.
In mühevoller Kleinarbeit (sprich von Hand) hab ich den Reißverschluss in den Suit genäht. Dann kam natürlich das Anprobieren, ob auch alles klappt und passt. Und da der Reißverschluss ja die fiese Angewohnheit hat erstmal Fell zu fressen braucht man etwas mehr Zug... bis ich dann den Verschluspinöselgedönsdrecksteil in der Hand hatte.. und das ging so erstaunlich schnell, das ich mich schon fragte ob ich entweder beim Einähen was falsch herum gemacht habe, oder sogar was falsches gekauft hätte.. aber diese Überlegung ergab eigentlich keinen Sinn, denn bei keinem mir bekannten Reißverschluss hat man das Verschlusszipperteil (wie heißt das eigentlich richtig) nachher alleine in der Hand.
Nun gut... also das Teil wieder auffädeln von oben, bis nach ganz unten (über das Fell, durch das Fell, mit dem Fell... das mit dem Fellfressen legt sich irgendwann wieder, das weiß ich von Tarunahs Suit, irgendwann ist das Teil satt ) und einhaken. Um dann festzustellen, dass ich das Verschlusserdingesn verkehrt herum drin hab, also mit dem Zuganfassschlöppes nach innen. *argh* Naja, es geht ja oben wieder raus.. also alles wieder fellfressend nach oben...
und.... Pustekuchen, jetzt gehts nicht mehr raus, sondern funktioniert so wie es funktionieren soll...
...hatte ich erwähnt, das ich das Gefühl habe, das mich Dinge in den Wahnsinn treiben wollen? Ich steh sicherlich auf irgend so einer Liste. *gnarf*
Ich hab dann alles wieder mühselig nach unten gebracht und den unteren Teil des Reißverschlusses, der eh zu lang war abgeschnitten. Das Verschlussteil wieder richtig herum eingesetzt und die Reißverschlussschienen mit Pattex versiegelt, so das es unten nicht mehr raus kann.

Aber genug gefaselt! Weiter geht’s mit den Hinterpfoten. Dafür hab ich Lederstrümpfe genäht, denn die sollten, wenn man die Nähte dann noch abdichtet – ich hab dass dann einfach mit Pattex gemacht, sieht man ja nahcher eh nicht – relativ Wasserdicht/abweisend sein und sehr beweglich, weil sie keine feste Sohle, wie Schuhe, haben.




Auf diese Ledersocken hab ich dann Schaumstoff für die Zehen geklebt und Krallen aus Friendly-Platic.

Diese wurden nochmal mit einem Ring aus Leder ummantelt. Zum einen damit nachher das Fell vorne nicht bis ganz an die Kralle ran reichen muss , zum anderen um die Krallen vielleicht zusätzlich noch vor Ausreißen zu schützen. (letzteres wird sich aber erst noch zeigen)



Mit Schuhreperaturpaste habe ich die Pfotenballen aufmodelliert. Das braucht so circa 3-4 Schichten, bis die eine schöne rundliche Dicke haben, die jedes Mal komplett durchtrocknen muss.


Anschließend, wenn die Pfotenballen wirklich trocken waren, gings ans Befellen der Pfoten und ans trimmen des Fells.... und ich wollte euch die lustigen Punkte, die dabei zutage kamen nicht vorenthalten


Aber das konnte natürlich ja nicht so bleiben, weshalb ich die Punkte mit dunkler Lederfarbe eingefärbt habe und jetzt habe ich dunkle Punkte auf dunklem Fell...weil ich nicht gedacht hätte, das die Lederfarbe das dunkle Fell nochmal verändern kann.





Und weiter geht's (das ist eben der Leitspruch dieses Postings XD) mit Schuppen in drei Arbeitsschritten. Ausschneiden, formen, bemalen. Und dann alles aufkleben.




Auf den Pfoten sieht das dann so aus:

Auf den Armen so:

04.04.12

Fell und Reißverschluss – Zwei Universen treffen aueinander.

Mal wieder ein kleiner Ausschnitt nützlicher Dinge.
Da ich in letzter Zeit des öfteren gefragt wurde, wie das mit dem nahtverdeckten Reißverschluss funktioniert, hier nun eine hoffentlich anschauliche und verständliche Anleitung.
Punkt 1: Da Reißverschlüsse dazu neigen Fell zu fressen und sich dann daran zu verschlucken sollte man einen möglichst Groben wählen (für Jacken).
Dieser Reißverschluss wird auf die Fellseite genäht, dabei sollte die Naht direkt hinter den Zacken des Verschluss verlaufen, je näher, desto besser. Mansche Nähmaschinen können das sogar, aber per Hand ist man auf der sicheren Seite.

Punkt 2: Der Reißverschluss wird nach innen geklappt. Das geschieht auch schon, wenn man ihn schließt. (wobei er bei den ersten Malen des Schließens wesentlich mehr Fell frisst als später... irgendwann ist er halt mal satt XD)

Punkt 3: Von hinten sieht das dann so aus, wie eine ganz normale Naht, nur das über der Naht nochmal der Reißverschluss liegt. Also die Zähne des Reißverschlusses sind eben dann der Faden. Von Vorne sollte man nur ein wenig die Zähne des Reißverschlusses sehen und wenn man den Verschluss schließt, dann fällt das Fell darüber.

Falsch ist es, den Reißverschluss auf die Unterseite des Fells zu nähen, denn dann entsteht eine Lücke, dort wo kein Fell ist. Durch die Anbringung des Reißverschlusses auf der Fellseite entsteht eine Rundung im Fellgewebe, so dass die Haare an dieser stelle nach links und nach rechts abstehen wollen.

Und noch ein Tipp zum Schluss: Am wenigsten fällt der Verschluss auf an Stellen, wo zwei Fellfarben aufeinander treffen und somit eh ein „Bruch“ vorhanden ist.