19.06.18

Kostüme verzieren Teil1 (Konzept)


Es gibt viele verschiedene Wege Kostüme zu verzieren und mehr Tiefe zu geben. Sie mehr wie ein Kleidungsstück aussehen zu lassen, als ein Kostümteil und dadurch der Figur, die dieses Kostüm trägt auch mehr Glaubwürdigkeit zu geben.
Dies ist also eine Ergänzung zum Kostümdesign für Fantasykulturen und ich gehe hier einfach mal davon aus, dass das Grunddesign für das Kostüm schon steht. Sprich, was für eine Kultur hat der Charakter, was für Farben bevorzugt der Charakter und was für Kleidungsstücke werden benötigt. Möglicherweise existiert schon der Stoff, der verwendet werden soll, oder ganze Kleidungsstücke sind schon fertig, haben aber einfach keinerlei Schmuck.

Da es gibt 1001 Möglichkeiten für Verzierungen gibt und ich vermutlich nur einen Bruchteil davon verwende… wird das hier auch nur ein Ausschnitt aus der Materie, so wie ich es mache. Mit meinem Stil und meinen bevorzugten Techniken.

Auch wenn mein Konzept schon komplett steht, ich genau weiß, was ich tragen möchte und was für Farben die einzelnen Kleidungsstücke haben sollen mache ich mir als erstes nochmal Gedanken dazu, was für eine Wirkung ich erreichen will. Denn gerade mit Verzierungen kann man die Persönlichkeit der Rolle unterstreichen. Schließlich ist das was die anderen zu sehen bekommen der erste Eindruck von dem Charakter, denn sie bekommen und da erzählt die Kleidung doch oft ihre eigene Geschichte. Und wenn diese Geschichte mit dem Übereinstimmt, was man spielen möchte hat man meiner Meinung nach schon die halbe Miete.
Daher ist die erste Frage, die ich mir stelle. Was für eine Ausstrahlung soll die Figur haben? Edel und erhaben? Robust und pragmatisch? Eine schillernde Persönlichkeit oder eine graue Maus?

Meistens läufst bei mir auf robust und pragmatisch hinaus ;) (deshalb werden meine Beispiele auch eher in diese Richtung gehen) Was aber nicht heißt, dass die Kleidung schlicht und ohne Schnörkel sein muss. Im Gegenteil! Viele Schichten dürfen durchaus ihre unterschiedlichen Muster und Verzierungen haben, diese sollten nur halt nicht edel und akkurat wirken, dürfen durchaus ihre Fehler haben und auch abgenutzt wirken. Und ich frage mich hin und wieder beim Verzieren, was ich anders machen würde, wenn ich jetzt die gegenteilige Wirkung erzielen wollte, auch wenn ich das selbe Muster benutze.


Das Farbkonzept für Verzieungen
Bei mir steht immer am Anfang für jedes Kostümdesign ein Farbkonzept, was sich dann eben auch auf die Verzierungen auswirkt. Und dass oftmals eher Abstrakt als klar definiert. Also eher so: Farbkonzept Herbst -> Oktober oder November; Farbkonzept Wasser -> klarer Bergbach oder Nordsee; Farbkonzept Natur -> Waldtöne oder Erdtöne. Das gibt nämlich erstmal nicht nur eine Farbe, sondern ein Farbspektrum.

Nordsee Bergbach Oktober November Wald Erde

Und dazu überlege ich mir eine zweite Farbe, wobei ich mich erstmal entscheide, ob ich einen starken Kontrast haben will, oder Thematisch nah an der ersten Farbe bleiben will. Wie zum Beispiel Wasser und Strand als thematisch nahe beieinander liegend, oder Sommerwald und Winter als Kontrast. Die zweite Entscheidung diesbezüglich ist, wie viel ich von diesen Farben einsetzen möchte. Haben sie den gleichen Stellenwert, wie die ersten Farbtöne, oder kommen sie sehr viel weniger vor. Ist dies vielleicht auch nur eine Farbwelt für Verzierungen?

Blau    Sand      Blau   Blau   Sand 


Mit so einem zweifarbigen Farbkonzept besteht leicht die Gefahr, dass man anfängt jedes Blaue Kleidungsstück mit was Orangenem zu verzieren und jedes orangene Kleidungsstück mit was Blauem.

Deshalb suche ich mir gerne auch noch einzelne andere Farben die bewusst aus dem allgemeinem Farbkonzept ausbrechen und pro Kleidungsstück definiert werden und wenn möglich nicht für ein weiteres Stück Verwendung findet. Dadurch wirkt es nicht alles total einheitlich, sondern ein wenig mehr so, als ob an den Kleidungstücken Entwerter verschiedene Menschen gesessen hätten, oder es eben nicht alle Materialien zu jeder Zeit gab.

Blau  Sand  Braun


Oder ich arbeite Ton in Ton, da helfen dann die Farbräume sehr. Ton in Ton gibt meist keinen hohen Kontrast, aber einem Kleidungsstück Struktur und bricht große Flächen auf, ohne gleich total überladen zu wirken. Verzierungen die Ton in Ton sind fallen halt erst bei dem zweiten Blick auf und springen einen nicht direkt an. Sie sind somit ruhiger, können aber je nach Verarbeitung edel oder Bodenständig/Arm/Schlicht wirken.

Stahl und Rost

Kürbisblüten

Meer und Schlamm

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