Es gibt viele verschiedene Wege Kostüme
zu verzieren und mehr Tiefe zu geben. Sie mehr wie ein Kleidungsstück aussehen
zu lassen, als ein Kostümteil und dadurch der Figur, die dieses Kostüm trägt
auch mehr Glaubwürdigkeit zu geben.
Dies ist also eine Ergänzung zum
Kostümdesign für Fantasykulturen und ich gehe hier einfach mal davon aus, dass
das Grunddesign für das Kostüm schon steht. Sprich, was für eine Kultur hat der
Charakter, was für Farben bevorzugt der Charakter und was für Kleidungsstücke
werden benötigt. Möglicherweise existiert schon der Stoff, der verwendet werden
soll, oder ganze Kleidungsstücke sind schon fertig, haben aber einfach
keinerlei Schmuck.
Da es gibt 1001 Möglichkeiten für
Verzierungen gibt und ich vermutlich nur einen Bruchteil davon verwende… wird
das hier auch nur ein Ausschnitt aus der Materie, so wie ich es mache. Mit
meinem Stil und meinen bevorzugten Techniken.
Auch wenn mein Konzept schon komplett
steht, ich genau weiß, was ich tragen möchte und was für Farben die einzelnen
Kleidungsstücke haben sollen mache ich mir als erstes nochmal Gedanken dazu,
was für eine Wirkung ich erreichen will. Denn gerade mit Verzierungen kann man
die Persönlichkeit der Rolle unterstreichen. Schließlich ist das was die
anderen zu sehen bekommen der erste Eindruck von dem Charakter, denn sie
bekommen und da erzählt die Kleidung doch oft ihre eigene Geschichte. Und wenn
diese Geschichte mit dem Übereinstimmt, was man spielen möchte hat man meiner
Meinung nach schon die halbe Miete.
Daher ist die erste Frage, die ich mir
stelle. Was für eine Ausstrahlung soll die Figur haben? Edel und erhaben?
Robust und pragmatisch? Eine schillernde Persönlichkeit oder eine graue Maus?
Meistens läufst bei mir auf robust und
pragmatisch hinaus ;) (deshalb werden meine Beispiele auch eher in diese
Richtung gehen) Was aber nicht heißt, dass die Kleidung schlicht und ohne
Schnörkel sein muss. Im Gegenteil! Viele Schichten dürfen durchaus ihre
unterschiedlichen Muster und Verzierungen haben, diese sollten nur halt nicht
edel und akkurat wirken, dürfen durchaus ihre Fehler haben und auch abgenutzt
wirken. Und ich frage mich hin und wieder beim Verzieren, was ich anders machen
würde, wenn ich jetzt die gegenteilige Wirkung erzielen wollte, auch wenn ich
das selbe Muster benutze.
Das Farbkonzept für Verzieungen
Bei mir steht immer am Anfang für jedes
Kostümdesign ein Farbkonzept, was sich dann eben auch auf die Verzierungen
auswirkt. Und dass oftmals eher Abstrakt als klar definiert. Also eher so:
Farbkonzept Herbst -> Oktober oder November; Farbkonzept Wasser -> klarer
Bergbach oder Nordsee; Farbkonzept Natur -> Waldtöne oder Erdtöne. Das gibt
nämlich erstmal nicht nur eine Farbe, sondern ein Farbspektrum.
Und dazu überlege ich mir eine zweite
Farbe, wobei ich mich erstmal entscheide, ob ich einen starken Kontrast haben
will, oder Thematisch nah an der ersten Farbe bleiben will. Wie zum Beispiel
Wasser und Strand als thematisch nahe beieinander liegend, oder Sommerwald und
Winter als Kontrast. Die zweite Entscheidung diesbezüglich ist, wie viel ich
von diesen Farben einsetzen möchte. Haben sie den gleichen Stellenwert, wie die
ersten Farbtöne, oder kommen sie sehr viel weniger vor. Ist dies vielleicht
auch nur eine Farbwelt für Verzierungen?
Blau Sand Blau Blau Sand
Mit so einem zweifarbigen Farbkonzept
besteht leicht die Gefahr, dass man anfängt jedes Blaue Kleidungsstück mit was
Orangenem zu verzieren und jedes orangene Kleidungsstück mit was Blauem.
Deshalb suche ich mir gerne auch noch
einzelne andere Farben die bewusst aus dem allgemeinem Farbkonzept ausbrechen
und pro Kleidungsstück definiert werden und wenn möglich nicht für ein weiteres
Stück Verwendung findet. Dadurch wirkt es nicht alles total einheitlich,
sondern ein wenig mehr so, als ob an den Kleidungstücken Entwerter verschiedene
Menschen gesessen hätten, oder es eben nicht alle Materialien zu jeder Zeit
gab.
Blau Sand Braun
Oder ich arbeite Ton in Ton, da helfen
dann die Farbräume sehr. Ton in Ton gibt meist keinen hohen Kontrast, aber
einem Kleidungsstück Struktur und bricht große Flächen auf, ohne gleich total
überladen zu wirken. Verzierungen die Ton in Ton sind fallen halt erst bei dem
zweiten Blick auf und springen einen nicht direkt an. Sie sind somit ruhiger,
können aber je nach Verarbeitung edel oder Bodenständig/Arm/Schlicht wirken.
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