Zutaten:
Schuhe (wenigstens etwas Profil sollten sie haben und die Sohle sollte schwarz, oder dunkelbraun sein.)
Gipsbinden
Ton
Leinen
Wasserfester Holzleim
Frischhaltefolie
Gewebeband, schwarz (kein Panzerband)
Acrylfarben (Schwarz, Weiß, Braun)
Lederstreifen (nicht zu dünn und auch keine Kordeln, oder Bänder)
Sterngarn (oder anderes festes Garn)
Kunstfell
Werkzeug:
Pinsel, dick
Schere
Besteckmesser
Goldschmiedeschere oder Blechschere
Bohrer (Hand-/Schneckenbohrer tut’s)
Pinsel, dünn
Leadernadel
Sticknadel
1.
Hat man sich ein neues Schuhwerk gekauft möchte man ja, das es möglichst lange gut ausschaut, deshalb hier der neue Tipp: Schuhe in Frischhaltefolie einwickeln.
Und da Stahlkappen ja mittlerweile völlig out sind, gibt’s jetzt Gipskappen.
Soviel zum Anfangen.
Diese Gipskappen sind von großem Nutzen, da der Schuh die unangenehme Angewohnheit hat sich unter Druck zu verformen, was beim modulieren des Hufes sehr störend ist, da sich der Ton dann immer wieder ablöst und verformt.
Wenn die Gipskappe fest und stabil ist (ganz trocken muss sie noch nicht mal sein) kann man beginnen mit Ton den Huf aufzumodellieren.
Ist man zufrieden mit der Form (bedenke, dass das Linothorax einiges an Kontur schluckt), kann man beginnen Schicht um Schicht Leinen und Leim aufzutragen.
Dann heißt es trocknen lassen. Allerdings ist es hier von Vorteil, wenn der Linothorax noch nicht 100% trocken ist, wenn man ihn von der Form löst, da man den Huf dann nochmals enger an den Schuh anpassen kann. Dafür die fertige Hufform auf die Schuhe stülpen und mit Kreppklebeband an der Schuhform fixieren und so durcktrocknen lassen.
2.
Wenn alles trocken ist werden alle überstehenden, überflüssigen Leinenfetzen abgeschnitten – quasi die erste Pediküre.
Anschließend habe ich den unteren Saum, der ja "offen" ist mit Gewebeband umsäumt. Das Gewebeband hat folgende Eigenschaften im Gegensatz zu Panzerband: Das Gewebe ist viel feiner und die Oberfläche ist matt und nicht glänzend und fühlt sich rauer an, wodurch die Farbe besser darauf haften kann. Außerdem hat ein Test erwiesen, das es quer zur Rolle nicht reißbar ist, bzw. wenn dann schwieriger reißbar ist. Der Versuch anbeißen und reißen hat nämlich nicht funktioniert.
Mit diesem Gewebeband hab ich auch den Rest der Oberfläche des Hufes, die nachher zu sehen ist beklebt (immer schön von oben nach unten). Grund dafür ist zum einem um die Struktur der quadratisch zugeschnittenen Leinenstücke zu überdecken und zum anderen um die Farbe des Linothorax, welches bei mir ja rot ist, zu überdecken, damit falls sich durch Kratzer oder ähnlichem die Farbe löst nicht gleich Rot durchschaut. Mit dem netten Nebeneffekt, dass es noch mal eine Schicht Stabilität bekommt.
3.
Löcher bohren damit daran die Lederstreifen befestigt werden können, die wiederum später am Schuh befestigt werden und damit die Drehachse bilden.
Anschließend kann man mit der Bemahlung beginnen:
Erst schwarz Grundieren von Innen und Außen.
Danach neue Ideen einfließen lassen: Eigentlich hätte ich mir glaube ich die schwarze Grundierung sparen können (Auf jeden Fall die Bemalung in Braun). Aber wer weiß, wozu es noch gut ist.
Auf jeden Fall habe ich jetzt noch mal eine Schicht aus Holzmodelliermasse, die ich nicht mit Wasser, wie es in der Verabeitungsanleitung steht, sondern mit wasserfestem Holzleim angerührt habe um die ewig durchscheinende Struktur der Gewebebandstreifen endgültig zu tilgen.
Danach gewünschtes Huffarbspiel aufpinseln.
Und zum Schluss mit einem klaren matten Lack von Innen und Außen versiegeln.
4.
Wenn die Farbe und der Lack trocken ist den Huf mit den Lederstreifen am Schuh festnähen.
Dann das Kunstfell anbringen (an dem Schuh festnähen, auf den Huf festkleben) und fertig.
Ich hab Heißkleber benutzt um das Fell auf den Huf zu kleben.
___
Ich hab mal einen 5 Tage Dauerbelsatungstest auf dem Mythodea 2010 mit diesen Hufen durchgeführt und sie haben diesen relativ unbeschadet überstanden. Relativ deshalb, weil sich an den Spitzen der Hufe, da wo sie nunmal ständig auf den Boden aufgekommen sind, die Farbschicht und die Gewebebandschicht runtergelaufen ist. Aber ich glaube das lässt sich nicht vermeiden. Vor allem geteerte Straßen sind halt nicht so gut für die Hufe.
Und wie ich im Winter festgestellt habe, zu viel Wasser mögen sie auch nicht. Dabei quellt das Material auf und wird weich. Wenn es wieder trocknet geht es aber wieder in seinen alten zustand zurück. D.h. wenn die Hufe mal nass werden und aufquellen (was schon sehr viel Regen braucht, bei mir war’s halt nach nem Tag auf nassem Unetrgrund soweit) sind die Hufe nicht gleich kaputt, sondern nach dem trockenen auch weider einsatzfähig.
Und obwohl sie so leicht gebaut sind machen sie trotzdem „tok“ beim Auftretten.
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